Sprachstörungen bei Erwachsenen
Aphasie
Eine Aphasie ist eine Sprachstörung nach neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, Schädelhirntrauma, Gehirnblutung) nach abgeschlossenem Spracherwerb. Sie verursacht Beeinträchtigungen in den einzelnen sprachlichen Modalitäten (Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen) in unterschiedlichen Schweregraden.
Amnestische Aphasie
Leitsymptom: Wortfindungsstörungen (Schwierigkeiten beim Benennen von Gegenständen u.ä.). Die Sprache ist flüssig, bei auftretenden Wortfindungsstörungen können die Zielbegriffe häufig umschrieben werden. Das Kurzzeitgedächtnis ist gestört.
Broca-Aphasie
Sie wurde früher auch „motorische Aphasie“ genannt. Stockende, angestrengte Spontansprache mit starken Wortfindungsstörungen. Mittelgradige Störungen des Sprachverständnisses, so dass es im Gespräch manchmal zu Missverständnissen kommt. Werden häufig erst bei direkter Testung entdeckt.
Wernicke-Aphasie
Die „sensorische Aphasie“. Flüssige Sprache mit sehr vielen Verwechslungen von Wörtern und Lautverdrehungen bzw. Wortneuschöpfungen. Meist werden die Fehler von den Betroffenen nicht wahrgenommen. Zum Teil überschießender Sprachfluss. Stark eingeschränktes Sprachverständnis.
Globale Aphasie
Sie ist die schwerste Form der Aphasie, bei der kaum lautsprachliche Äußerungen möglich sind und auch das Sprachverständnis schwer gestört ist. Ursache ist eine ausgedehnte Läsion, die das motorische und das sensorische Sprachzentrum mit einschließt.