Sprechstörungen bei Erwachsenen
Dysarthrie
Dysarthrie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Störungen des Sprechens, die durch erworbene Schädigungen des Gehirns bzw. der Hirnnerven und der Gesichtsnerven verursacht werden. Es können dabei sowohl die Steuerung als auch die Ausführung der Sprechbewegungen eingeschränkt sein. Dadurch kann die Artikulation von Lauten verformt bis unverständlich verwaschen klingen. Bei der schwersten Störungsform, kann eine völlige Unfähigkeit bestehen, Sprechbewegungen auszuführen (Laute oder Wörter können dann nicht einmal mehr gehaucht werden). Bei der Dysarthrie sind die am Sprechvorgang beteiligten Muskeln und Organe (Kehlkopf und Stimmbänder) als solche ebenso intakt wie das sprachliche Wissen. Gestört ist lediglich die motorische Innervation der Sprechmuskulatur. Die dabei betroffenen Funktionen sind die Artikulationsorgane (Lippen, Zunge, Kiefer, Gaumensegel), die Atmung und der Kehlkopf.
Sprechapraxie
Die Sprechapraxie ist eine Störung der willkürlichen, zielgerichteten und geordneten Bewegungen der für das Sprechen notwendigen Bewegungsabläufe. Selten tritt sie isoliert auf. Meistens liegt die Sprechapraxie mit einer Aphasie vergemeinschaftet vor. Es liegt keine Lähmung der Muskulatur vor. Betroffen ist die Mimik, die Sprache und/oder die Gestik. Häufigste Ursache ist ein Schlaganfall, andere Ursachen können aber z.B. auch Hirntumore, Demenz, Multiple Sklerose sein.