Logopädie Vorgebirge

Stimm-, Sprach-, Sprechstörungen

Sprechstörungen bei Kindern


  Stottern

 

Stottern ist eine Störung des Redeflusses, welche durch häufige Unterbrechungen des Sprechablaufs, durch Wiederholungen von Lauten und anderen Teilen eines Wortes gekennzeichnet ist.

Die äußeren Symptome des Stotterns werden in primäre und sekundäre Symptome unterteilt. Primäre Symptome stellen den eigentlichen Kern des Stotterns dar, während sekundäre Symptome eine – zum Teil bewusste – Reaktion auf die primären Symptome sind.

Zu den primären Symptomen zählen rasche Wiederholungen von Lauten oder Teilen von Wörtern (auch klonisches Stottern genannt) 

Verlängerungen von Lauten stumme oder hörbare Blockaden (auch tonisches Stottern genannt) 

Bei den sekundären Symptome werden Vermeidungs- und Fluchtverhalten unterschieden. Vermeidungsverhalten dient dazu, durch Vermeidung von Lauten, Wörtern, Sprechsituationen usw. dem Stottern im Voraus auszuweichen. Im Gegensatz dazu dient Fluchtverhalten dazu, auftretende primäre Symptome zu überwinden. Erhöhte Anspannung der Sprech- oder anderer Muskulatur, Grimassieren oder ruckartige Bewegungen können zum Fluchtverhalten gehören.


 Poltern

 

Poltern ist eine Störung des Redeflusses, die charakterisiert wird von einer schnellen, unregelmäßigen Sprechgeschwindigkeit, überhöhte Unflüssigkeiten und oft andere Symptome, wie Sprach- und Sprechfehler, phonologische Fehler und Aufmerksamkeitsprobleme. Poltern kann auch mit Stottersymptomen auftreten.

Das Sprechen ist unregelmäßig und unrhythmisch, die Anläufe sind ruckhaft und schnell, das Satzmuster gewöhnlich fehlerhaft. Neben dem überhasteten Sprechen sind Lautverschmelzungen typisch, z.B. "Hatür" statt "Haustür". Es werden also oft Silben verschluckt. Das Sprechen hört sich nicht fließend an, das heißt es ist nicht klar, was der Betroffene sagen will. Das Sprechen zeigt einen hohen Anteil an normalen Unflüssigkeiten, wie z.B. ähm und Satzumstellungen. Die Person, die poltert, zeigt wenig Anstrengung im Sprechen und wenig Nebenbewegungen (die bei Stottern häufiger vorkommen). Neben dieser Symptomatik ist oft auch folgendes wahrzunehmen: Unorganisiertes Sprechen. Wenig Bewusstsein über Sprechtempo und Redefluss, fehlerhaftes Aussprechen von Sprechlauten oder das Auslassen von unbetonten Silben in längeren Wörtern. Das Sprechen ist schwer zu verstehen. Menschen, die poltern, können leicht ablenkbar und hyperaktiv sein und haben öfter eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und Probleme bei der auditiven Verarbeitung. In Gegensatz zu dem, was oft gedacht wird, haben Leute, die poltern, ein Störungsbewusstsein. Nur in dem Moment, wo die Probleme auftreten, haben sie Schwierigkeiten diese zu identifizieren.